(06.Juni 19) Ratssondersitzung Klimanotstand

Am kommenden Donnerstag, den 06. Juni 2019, findet um 15 Uhr im Rathaus eine Sondersitzung des Rates der Stadt Gladbeck statt.
Einziges Thema: Antrag der SPD und der Grünen zur Einführung eines „Klimanotstandes“ für Gladbeck.

Es wäre gut, wenn möglichst viele unserer Freunde und Mitglieder zur Sitzung kommen könnten.

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Die Initiative ist aus Sicht des Bürgerforums grundsätzlich begrüßenswert. Denn es geht um die Überprüfung aller städtischen Entscheidungen auf ihre Klimaschädlichkeit. Mit Spannung kann aber erwartet werden, wie die Initiatoren den Spagat mit der im November 2015 beschlossenen „Begrüßung“ der A52 durch Gladbeck bewältigen wollen. Die damit vom Rat mit seiner Mehrheit von SPD und Grünen (!) herbeigeredete A52 durch Gladbeck wäre nämlich extrem klimaschädlich. Sie würde doppelt so viele Autos (die Straßenbauer schätzen 59.000 Fahrzeuge pro Tag) mit allen dazu gehörenden Klimagiften in die Stadt locken. Der Bau der A52 schon würde wegen seines großen Flächenbedarfs den dringend benötigten direkten Radweg nach Essen verhindern, die enormen Baukosten (ohne Teiltunnel nach Schätzungen des Bundes 300 Mio. Euro) für die gut 4 km lange Strecke würden Haushaltsmittel verschlingen, die im Sinne des nachhaltigen Klimaschutzes dringend für andere Verkehrsmaßnahmen ( Car Sharing, Verbesserung ÖPNV, Radnetzausbau) gebraucht werden. Zum Vergleich: der Bau des Radschnellweges von Duisburg nach Hamm mit 101 km Länge kostet „nur“ 100 Mio. Euro.

Wenn der Rat bei seiner A52-Entscheidung bliebe, könnte dies den eilig in die Welt gesetzten Klimanotstand schnell als unehrliche und geradezu scheinheilige Alibimaßnahme demaskieren. Wir Bürger müssen achtsam sein und uns erforderlichenfalls einmischen: Die Gladbecker Etablierten dürfen den Hype um kommunale „Klimanotstände“ nicht missbrauchen, um damit die mit „Fridays for Future“ endlich politisch aktiv werdende Jugend von ihren Aktionen abzuhalten, damit sie weiter so wurschteln können wie bisher. Eine etwa beabsichtigte Anschaffung von zwei E-Autos für die Stadtverwaltung wäre ein Witz gegenüber dem Klimaschaden der A52, den die Stadt verhindern könnte, wenn sie nur wollte!

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Kommunale Verantwortung für den Klimaschutz: ja gerne! Schädlichen Aktionismus sollten aber alle verantwortungsbewussten Bürger - die Alten wie die Jungen – nicht zulassen.