(18.Juli.21) Pressemiteilung BF fordert: Erhalt der Kindertagesstätte Albert Schweitzer in Schultendorf 

Das Bürgerforum Gladbeck e.V. sieht die Verlautbarungen, dass die Kindertagesstätte Albert Schweitzer in Schultendorf geschlossen wird, als schlimmes Signal an die betroffenen Eltern und die Mitarbeiter der Kita an. Wieder einmal wird nach dem Motto verfahren,“Wenn man einen Teich trocken legen will, darf man nicht die Frösche fragen“.
Die Pläne des evangelischen Trägers treffen die Eltern der Kinder in Schultendorf und die Mitarbeiter der Kita hart. Eltern und Mitarbeiter sind entsetzt, aber machtlos. Das Personal, nicht nur in dieser kirchlichen Einrichtung, muss sich fragen, ob der Träger ihre Arbeit überhaupt wertschätzt, wenn er wirtschaftliche Überlegungen als wichtiger erachtet, als ihre seit Jahren im Stadtteil sehr geschätzte Kita. Die Eltern der dortigen Kinder haben das pädagogische Konzept dieser relativ kleinen, persönlichen Einrichtung gut angenommen. Deshalb sollte die Kita unbedingt weiter betrieben werden, denn auch in Zukunft sollen Kinder von dieser Einrichtung gut betreut werden.
In Gladbeck ist die Versorgung mit Kindergartenplätzen sowieso schon unzureichend. Nun sollen weitere Plätze entfallen. In einem Gespräch, das der Vorstand des Bürgerforums kürzlich mit Frau Bürgermeisterin Weist und weiteren Vertretern der Stadtspitze geführt hat, ist auch die Schließung der Kita Albert Schweitzer zur Sprache gekommen. Alle waren sich darin einig, dass sich die Stadt die Schließung eines Kindergartens gar nicht leisten kann.
Dabei befindet sich diese Kita in einem konventionellen, massiv gebauten Gebäude, was viel Eltern den heutigen, in Fertig- oder Container-bauweise errichteten Kitas vorziehen. Erneuerungsmaßnahmen, um diese Kita auf der Höhe der heutigen Anforderungen zu halten, sind jedoch ausgeblieben; der Träger hat die Kita offenbar seit längerem auf Verschleiß gefahren. Dadurch ist ein teurer Investitionsstau entstanden, der zu dem Entschluss führte, die Kita dicht zu machen, was auch einen Verkauf des sicherlich begehrten, alten Gebäudes ermöglichen würde. Wieder einmal scheint es so, dass ein kirchlicher Träger aus finanziellen Gründen seiner Verantwortung seit längerem nicht gerecht wurde und offenbar auch heute nicht dazu bereit ist.
Die Betriebskosten für Personal, Heizung etc. der Kita trägt zu fast 100% die Stadt Gladbeck. Wenn die Kita Albert Schweizer geschlossen wird, ist die Stadt in Zugzwang und muss die fehlenden Plätze zusätzlich zu den sowieso schon fehlenden neu schaffen. Die Kosten für eine Sanierung der Albert Schweitzer Kita können für die Stadt jedoch kaum höher sein als der Neubau von Plätzen. Das Bürgerforum appelliert an die Bürgermeisterin dafür zu sorgen, dass die Kita – evtl. unter der Regie der Stadt – erhalten bleibt und saniert wird. Dies sollte den Eltern im Stadtteil auch möglichst bald klar mitgeteilt werden. Die bisherigen Verlautbarungen der Stadt dazu waren zu vage und teils widersprüchlich.
Wenn sich der evangelische Träger unbedingt blamieren will kann man ihn nicht hindern die Kita zu schließen, aber dann sollte die Stadt übernehmen.

Veröffentlicht in der WAZ "Bürgerforum: Kita in Schultendorf erhalten",
Neue Gladbecker Zeitung "Onlinepetition – Eltern wehren sich gegen KITA-Schließung",
Gladbecker Zeitung "Albert-Schweizer-Kindergarten soll und muss erhalten bleiben",
Stadtspiegel "Albert-Schweitzer-Kindergarten wird aufgegeben", Stadtspiegel "Widerstand gegen Schließungspläne formiert sich".