(30.Apr.17) "Was unsere Politiker so über aktive Bürger sagen"

Der Artikel (pdf hier) aus dem Coolibri-Magazin von April 2017 zur Betuwe-Route zeigt wie die offizielle Politik in unangemessener Weise mit den Gefahren des Verkehrs und den Sorgen der Bürger umgeht, nicht nur betreffend die A52. Dass NRW-Verkehrsminister Groschek, dem ersten Anblick nach selbst ein kleiner Gernegroß, dem Bericht zufolge Aktivisten von Bürgerinitiativen als „arbeitsplatzvernichtende Vorgartenzwerge“ beschimpft, ist schon starker Tobak. Das passt nahtlos zur Groschekschen Entgleisung, mit der er Gegner der A52 öffentlich als „egoistische Frührentner“ beleidigt. Und dazu gehört auch der völlig unangemessene Ausfall des Gladbecker Bürgermeisters, der Frontleute des Bürgerforums durch den als „kleinmütige Angsterzeuger“ demütigt. Dass der Rechtsdirektor der Gladbecker Stadtverwaltung jetzt unter dem Briefkopf „Der Bürgermeister“ die Arbeit des Bürgerforums pauschal als seit Jahren betriebene „Desinformationspolitik“ in den Dreck zu ziehen versucht, ist eine besonders üble Schmähung. Aus Unfähigkeit, sich mit berechtigten Sorgen der Bürger sachlich auseinanderzusetzen, reagiert so unser Rathaus ziemlich erbärmlich, zum Beispiel auf die Herausgabe des „Plädoyers für eine bessere Mobilität…“, mit dem wir uns detailliert und sachlich mit dem Fern- und Regionalverkehr durch Gladbeck befassen.

Am vergangenen Samstag haben die Kölner und Düsseldorfer Karnevalsvereine gegen den Extremismus der AfD demonstriert. Ihr närrisches Fazit: man solle über jene Herrschaften einfach lachen, weil sie Argumenten nicht zugänglich seien. Das sollten wir uns auch im Umgang mit den Politikern zu Herzen nehmen, die Lärm und Dreck von Lkws über das Wohl ihrer Wähler und den erwiesenen Verlust von Lebensqualität vieler Menschen stellen. Sozialdemokratisch, christdemokratisch oder gar grün ist das nicht. Ihr Verhalten wäre eher einfach lächerlich, wenn es nicht so traurig wäre: Statt für blauen Himmel über der Ruhr zu kämpfen sorgt unsere gewählte Elite für immer dickere Luft in unseren Siedlungen. Sie richten nicht wiedergutzumachenden Schaden für die Menschen an.

Außer Spott und Häme haben wir aktuell eine konkrete Chance zu zeigen, was wir von den heftigen Verbalinjurien und der dahinter stehenden Geisteshaltung der Autobahnfreunde unter den Politikern halten: bei der bevorstehenden Landtagswahl sollten wir all denen, die sich aus Eigeninteresse oder im Interesse irgendwelcher Hintermänner gegen den erklärten Willen der Bürger stellen, unsere Stimme verweigern.