Beiträge des Bürgerforums

(29.Okt 15) Studie: Verkehrslärm beeinflusst Lebensqualität und Gesundheit

Bochum/Frankfurt (idr). Verkehrslärm hat Auswirkungen auf die physische und psychische Lebensqualität sowie auf die Gesundheit, wenn auch geringer, als in der Öffentlichkeit oft angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Lärmwirkungsstudie NORAH (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health), die ein Forscher-Konsortium unter Leitung der Ruhr-Universität Bochum erstellte. Heute wurden die Ergebnisse in Frankfurt präsentiert.

Die bislang umfassendste Studie zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm zeigt differenzierte Ergebnisse. Effekte auf den Blutdruck sind demnach nicht nachweisbar. Jedoch ist das Risiko für Depression und Herzschwäche erhöht. Bei Herzinfarkten und Schlaganfall gibt es keine klaren Ergebnisse.
Weiter wiesen die Wissenschaftler nach, dass Fluglärm Menschen stärker stört als Straßen- oder Schienengeräusche. Fast fünf Jahre lang dauerten die Forschungen zur Lärmwirkungsstudie. Die Untersuchungen fanden am Flughafen Frankfurt und in der Rhein-Main-Region sowie an den Vergleichsstandorten Köln/Bonn, Berlin und Stuttgart statt.


(14.Dez 18) B224 muss Umweltzone werden

Die Bundestraße 224 wird täglich von ca. 40.000 Fahrzeugen genutzt. Es werden jedes Jahr mehr, insbesondere der LKW-Anteil steigt. Die Straße führt mitten durch die Stadt Gladbeck am Zentrum und vielen Wohngebieten vorbei.
Die gesundheitlichen Zustände sind wegen der ständigen Grenzwertüberschreitungen von Schadstoffen, die vom KFZ-Verkehr verursacht werden, untragbar. Um die Gesundheit zu schützen und drohende Fahrverbote zu vermeiden, haben wir als Mitglieder des Vereins Bürgerforum-Gladbeck e.V. die zuständige Bezirksregierung in Münster gebeten, die B224 in die Umweltzone Ruhr einzubeziehen (Schreiben vom 16.10.2018). Einen solchen Antrag stellte auch der Rat der Stadt im Frühjahr 2018. Die Regierungspräsidentin, Frau Feller, lehnt die Aufnahme mit dem Hinweis auf die Transitbedeutung ab. Aussagen zum Gesundheitsschutz der betroffenen Menschen vermeidet sie strikt und argumentiert in der Sache oft fehlerhaft.

Die Antwort der Bezirksregierung finden Sie hier. Und hier unsere Erwiderung.


(08.Okt 15) IHK-Meldung "Wegbrechende Pendlerströme"

In einem Artikel des IHK-Nordwestfalen Wirtschaftsspiegels 10-2015 wird belegt: Für die Pendler der Region brauchen wir die A52 wirklich nicht.

Mit dem drastischen Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung (-15,9%, RE, BOT sogar -21,5%) belegt die IHK Münster, die sonst ohne Argumente aber hartnäckig für den Bau der A52 durch Gladbeck kämpft, dass es für die Autobahn keinen Bedarf gibt!  Die Zahl der Pendler, die heute noch die B224 benutzen wird nach ihren eigenen Feststellungen dramatisch sinken


(23.Okt.15) Aktuelles zu Plädoyer und Bayern

Die Vorstellung des "Plädoyer für eine bessere Mobilität" am 15.09.15 durch unseren Vorsitzenden Herrn M. Raith hat in der in der Presse positive Reaktionen. Der Stadtspiegel GLA schreibt "Die Entscheidung naht".

Weiterhin ereifern sich die Printmedien über den 200 Mio teuren Tunnelbau im bayrischen Oberau, drei Tunnel in Dobrindts Wahlkreis, unser Bürgermeister Roland fordert Gleichbehandlung sowie der WDR in der Lokalzeit-Ruhr.Der StadtSpiegel berichtet über OB Roland's "Ja" zur großzügigen Tunnellösung. Chronologisch geordnet in unserem Archiv

Gladbeck ist nicht Oberau
Der Gladbecker Bürgermeister ist ganz offensichtlich ein mutiger Mann. Wenn er sich im Vorfeld des Treffens in Berlin am 03.11. persönlich mit dem Bundesverkehrsminister anlegt, obwohl er doch eigentlich von ihm viel zusätzliche Millionen Euro für eine bürgerverträgliche Maximallösung haben möchte, schlägt er nach der Hand, die ihn füttern könnte. Auf den ersten Blick ist die Forderung nach Gleichbehandlung von Gladbeck mit der Gemeinde Oberau in Bayern nachvollziehbar. Denn die Causa Oberau, mitten im Wahlkreis von Alexander Dobrindt gelegen, hat zweifelsohne ein „Geschmäckle“. Ob hier aber wirklich Gleiches ungleich behandelt wird, kann indessen -auch jenseits topografischer Unterschiede - bezweifelt werden.

Aus Sicht der Straßenplanung und Verkehrslenkung geht es bei der B2 in Oberau um eine Umgehungsstraße. Sie verfolgt das Ziel, den Fernverkehr samt allen seinen Immissionen aus der Oberauer Ortslage herauszuhalten. In Gladbeck dagegen geht es um den Versuch, eine neue Autobahn quer durch die Innenstadt zu verlegen, also zehntausenden Bürgern erheblich mehr Immissionen zu bescheren als bisher. Dabei löst ein Tunnel von nur 1,5 km Länge kein Immissionsproblem, sondern er verschlimmert die Situation für die im Gladbecker Stadtgebiet gelegenen Tunnel-Rampen erheblich. Anders als in Oberau wird in Gladbeck die naheliegende, preiswerte und schnell zu realisierende Umgehungslösung über bestehende Autobahnen außer Acht gelassen.

Politisch wird in Oberau das umgesetzt, was das Land und die offizielle Stadtpolitik gemeinsam mit den Bürgern und ihren Initiativen seit Jahren einmütig fordern. In Gladbeck dagegen haben sich die Bürger mit beeindruckender Mehrheit gegen den Missbrauch ihrer Stadt für eine neue Autobahn ausgesprochen. Wenn jetzt Teile der offiziellen Politik versuchen sollten, die A52 gegen die erklärte Meinung ihrer eigenen Bürger dennoch durchzusetzen, dann ist das – anders als in Oberau – weder politisch noch planerisch eine geeignete Grundlage für die Durchsetzung bzw. Finanzierung des Baus.

Das Planfeststellungsverfahren zeigt die Unterschiede zwischen Gladbeck und Bayern am deutlichsten: Der dem Oberauer Bau zugrunde liegende Planfeststellungsbeschluss ist längst bestandskräftig. Alle Beteiligten wollen die Befreiung vom Durchgangsverkehr, das Verfahren wurde ordentlich geführt. In Gladbeck dagegen verstoßen die Planfeststellungsanträge, die die zuständigen Behörden vorgelegt haben, wegen ihrer kleinteiligen Stückelung und falschen Begründung gegen zwingendes Recht. Die Verfahren sind auf tausendfachen Widerstand von betroffenen Bürgern und Institutionen gestoßen, sie werden seit Jahren verschleppt. 

Im Vorfeld des Berliner Treffs zeichnet sich ab, dass Bund und Land am 03.11. der Stadt die Konstellation als „alternativlos“ vorschlagen werden, welche die Bürger in Gladbeck abgelehnt haben: Eine Ortsdurchfahrt per Autobahn mit einem maximal 1,5 km langem Tunnel samt einem vom Land und der Stadt kofinanzierten Städtebau-Deckel und einem Autobahnkreuz mit Überflieger hoch über Wittringen.

Sollte Herr Roland aus Berlin zurückkommen ohne eine klare Zurückweisung dieser Vorstellung, bräuchte er dann wirklich seinen ganzen Mut. Denn er würde sich mit den Bürgern anlegen, die ihn gewählt haben. Er hat den Gladbeckern den „Abbruch der Planungen zur A52 auf Gladbecker Gebiet“ (Text Stimmzettel Ratsbürgerentscheid vom 25.03.2012) versprochen. Wenn er demnächst versuchen sollte, die Lösung zu vertreten, die die Gladbecker abgelehnt haben, wäre offenbar, dass SPD-Mann Roland mit den Berliner Gesprächsversuchen nur ein paar früh startenden CDU-Wahlkämpfern in die Falle gegangen wäre. Er begäbe sich in die Gefahr, die Stadtgesellschaft zu spalten und würde schon im Wahljahr 2017 die lokale Mehrheit der ihn tragenden Partei aufs Spiel setzen.

Gladbeck könnte trotzdem von Oberau lernen. Wir sollten uns wie die Bayern endlich gemeinsam für eine bessere Mobilität in der Region samt Befreiung unserer Innenstadt vom Fernverkehr einsetzen. Wir sollten uns endlich von dem Mythos A52 lossagen. Anders als in Bayern können wir die dringenden Verkehrsprobleme unserer Region ohne unnötigem Beton, Asphalt und schädlichen Verkehr mitten durch unsere Stadt lösen. Wie man eine solche positive Mobilitätspolitik zum Erfolg bringen kann, hat das Bürgerforum Gladbeck in seinem „Plädoyer“ detailliert dargelegt.


(22.Nov 18) offener Brief an Stadt und Land

Das Bürgerforum Gladbeck setzt sich konsequent für eine Verkehrsregelung auf der B224 durch Gladbeck ein, die die heute noch zu beklagenden, erheblichen Gefahren für die Gesundheit der Anwohner abwendet. Ausgehend vom aktuellen Urteil des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen zur Anordnung von Fahrverboten für Gelsenkirchen und Essen haben wir den einen offenen Brief "Maßnahmen zur Verbesserung der Immissionssituation im Bereich der B224" an Land NRW und Stadt Gladbeck geschrieben. Darin bitten wir Behörden und Politik nachdrücklich, endlich nicht nur für die Belange des Durchgangsverkehrs, sondern vorrangig für das Wohl der von den Verkehrsimmissionen betroffenen Bürger einzutreten.